Schusterberglinde als Spechtschmiede

Die Natur hält für den aufmerksamen Beobachter immer wieder Überraschungen parat. So wurde Naturfreund Bernhard Kellner aus Friedenfels stutzig, als er unter der alten Linde auf dem Schusterberg jede Menge ausgefranster Fichtenzapfen fand. Ein Blick nach oben in die Baumkrone führte zur Lösung des Rätsels.

Eingeklemmt in einer Astgabel war ein weiterer Fichtenzapfen, der offensichtlich noch in Bearbeitung war. So war mit dem Buntspecht der Verursacher schnell identifiziert.

Der Buntspecht ernährt sich zwar während der überwiegenden Zeit des Jahres meist von Insekten und ihren Larven, ist aber vor allem im Winter auf die Samen von Nadelbäumen angewiesen, die dann seine Hauptnahrung darstellen. Um an die Samen zu gelangen, hackt er oft in einen Ast ein Loch oder benutzt wie am Schusterberg eine Astgabel, um den Zapfen darin festzuklemmen. Dies sind die sogenannten Spechtschmieden, die der Buntspecht auch nutzt, um hartschalige Käfer zu knacken. Hat der Buntspecht einen neuen, verwertbaren Zapfen gefunden, so fliegt er zu seiner „Schmiede“ und hält dort den neuen Zapfen im Brust-/Rumpfbereich eingeklemmt. Nach dem er den alten Zapfen entfernt hat, wird der neue Zapfen in den als „Amboss“ dienende Astgabel geschoben und anschließend schrittweise aufgehackt, um die Samen mit der Zunge aufzunehmen. (Q.: Wikipedia, 2014)

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Der „Amboss“; hier ein Spalt im Stamm …

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… und hier eine Astgabel