Offensichtlich war es der Langflügeligen Schwertschrecke (Conocephalus fuscus) lange Zeit zu unwirtlich im Landkreis Tirschenreuth und im Naturpark Steinwald. Dann gelangen erste Nachweise nahe der Stadt Tirschenreuth und bei Kemnath. Und im Sommer 2015 hat sich die Heuschrecke nun auch in den Steinwald vorgewagt und wir sagen ihr: Herzlich willkommen!

Den stetig steigenden Temperaturen ist es wohl zu verdanken, dass sich die Langflügelige Schwertschrecke allgemein auf Expansionskurs befindet. Das Wärmebedürfnis der Art verlangt Literaturangeben entsprechend eine Mittlere Temperatur im Juli von 17 °C. Bei Höhen von 550 – 600 m üNN war in der Vergangenheit wohl die Grenze zumindest in Nordbayern erreicht, berichtet der Heuschreckenatlas des Bayer. Landesamtes für Umwelt.

Ihrem hohen Feuchtigkeitsbedürfnis entsprechend leben die Tiere auf sumpfigen Wiesen und an Gewässern mit Röhricht und. Kurzrasige Wiesen mit einer häufigen Mahd werden von ihr gemieden. Dagegen fühlt sie sich in langgrasigen Beständen sichtlich wohl. Die Erwachsenen Heuschrecken können von Juli bis in den Oktober beobachtet werden.

Optimale Lebensbedingungen hat die Langflügelige Schwertschrecke bei uns auf einer Rotviehweide am Heinbach, östlich Friedenfels gefunden. Dort ist sie mit weiteren seltenen Arten wie ihrer Schwester, der Kurzflügeligen Schwertschrecke (Conocephalus dorsalis), der Sumpfschrecke (Stethophyma grossum) und der Großen Goldschrecke (Chrysochraon dispar) vergesellschaftet.