Weidenbohrer schlägt wieder zu

Während nun die Vegetationsperiode ihren Höhepunkt erreicht hat und alles grünt und blüht, fallen hie und da scheinbar plötzlich abgestorbene Birken ins Auge. Bei der Ursachenforschung stößt man oftmals auf einen unscheinbaren Nachtfalter, den Weidenbohrer, dessen Raupen sich von verschiedenen Laubgehölzen ernähren.

Für Weide, Birke, Schwarz-Erle hat der Falter zwar eine gewisse Vorliebe, aber auch Obstgehölze wie Apfel und Birne werden von ihm nicht verschmäht. Dabei bevorzugt er nach Literaturangaben bereits geschwächte oder gar abgestorbene Bäume für die Eiablage. Die Raupen leben zunächst in der Rinde der Bäume, dringen dann aber später tiefer in das Holz ein und durchziehen es mit bis zu 2 cm breiten Gängen. Wenn mehrere Raupen sich an einem Baum eingenistet haben, dann kann es vorkommen, dass die befallenen Bäume absterben, wie in diesem Jahr wieder am Fuß- und Radweg beim Friedenfelser Freibad oder an der Staatsstraße in Richtung Thumsenreuth zu sehen ist.

Ein deutlicher Essiggeruch verrät vor allem die älteren Raupen. Der Geruch ist dann auch an befallenen Bäumen wahrnehmbar.

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Ein Opfer des Weidenbohrers bei Friedenfels

In der freien Natur fällt die Arbeit des Weidenbohrers kaum auf und der Schaden ist nicht nennenswert. Bei großen Bäumen in Siedlungsgebieten und an Straßen und Wegen ist Vorsicht geboten und richtig ärgerlich wird die Sache, wenn Obstbäume befallen werden. Vielleicht sollten wir ab und zu an unseren Obstbäumen schnüffeln.