Stirbt das Katzenpfötchen im Steinwald aus?

Grade mal noch an zwei Stellen ist das Gemeine Katzenpfötchen (Antennaria dioica), das wegen seiner Blütezeit Anfang Mai oft auch als „Himmelfahrtsblümchen“ bezeichnet wird, im Steinwald zu finden. Doch nicht nur bei uns ist die Art stark zurückgegangen, diese Entwicklung ist überall in Mitteleuropa zu beobachten.

Das Katzenpfötchen bevorzugt sehr magere, sonnige Standorte mit einer kurzrasigen und lückigen Vegetation. Als natürliche Lebensräume kommen Fels- und Geröllfluren mit einer nur geringen Bodentiefe in Frage. In der vom Menschen gestalteten Kulturlandschaft eroberte sich die nur ca. 20 cm kleine Blume mit ihren rosa bis purpurroten Blüten Halden, Feldraine und Wegränder oder beweidete Kuppen und Hänge. Wie bei vielen anderen Tier- und Pflanzenarten unserer Heimat ist der Rückgang unmittelbar mit dem Verlust oder der Veränderung der Lebensräume verbunden. Wenn eine extensive Nutzung eingestellt wird, da sie nicht mehr rentabel ist, schließt sich die Vegetationsdecke mit einem hohen Grasbestand, besiedeln Moose die einst offenen Stellen oder es kommen Gehölze auf und beschatten die Standorte.

Der Naturpark Steinwald hat sich nun zur Aufgabe gemacht, den Rückgang des Katzenpfötchens zu stoppen. Gemeinsam mit dem Ökologisch-Botanischen Garten der Universität Bayreuth wird ein Konzept zur Erhaltung und Revitalisierung der Restbestände ausgearbeitet und zusammen mit den Naturschutzbehörden umgesetzt.

Einmal mehr ist eine gefährdete Art ein mahnender Fingerzeig dafür, dass ohne eine extensive, naturverträgliche Landbewirtschaftung unsere reiche Kulturlandschaft im Steinwald verarmen wird.