Nach dem nun der Bauantrag genehmigt worden ist, steht mit der Detailplanung der nächste Schritt bei der Verwirklichung der Naturpark-Informationsstelle an. Herzstück der Einrichtung soll eine Zuchtstation für die vom Aussterben bedrohte Flussperlmuschel werden.
Für die in weiten Teilen Europas überalterten Bestände der Flussperlmuschel, deren Ursache meist in einer nicht ausreichenden Wasserqualität zu finden ist, wird eine gezielte Nachzucht der Muschel als Übergangslösung favorisiert, bis die betroffen Gewässer saniert sind und die Populationen sich wieder auf natürlichem Wege verjüngen können. Wie diese künstliche Zucht funktioniert und welche Einrichtungen dazu notwendig sind, das ließ sich die Vorstandschaft unseres Vereines kürzlich von Dipl. Ing. Michael Lange (im Bild links) erklären. Er betreut die Zuchtanlage des Vogtlandkreises bei Bad Brambach.
Bei dem Verfahren in Bad Brambach werden im Sommer Bach-Forellen künstlich mit Muschellarven infiziert, die nach mehreren Monaten von ihrem Wirtsfisch wieder abfallen. Die dann ca. einen halben Millimeter großen Jungmuscheln werden anschließend in Spezialkäfigen und später in Lochplatten gesetzt. Hier verbringen sie unter ständiger Kontrolle die ersten Lebensjahre und wachsen bis zu einer Größe von einem Zentimeter heran, um anschließend wieder in ihre Ursprungsgewässer ausgebracht zu werden. Mit dieser Größe haben die Muscheln die besten Aussichten die Geschlechtsreife mit rund 15 Jahren zu erreichen und den Fortbestand ihrer Population zu sichern.