Fieber natürlich bekämpfen

Mit Fieber ist das Schwammerlfieber gemeint, das alljährlich im Steinwald grassiert. Natürlich bekämpfen kann man es nur durch Bewegung in der freien Natur, vorzugsweise in Wäldern. Das Auffinden der Pilze senkt das Fieber allerdings nur kurzfristig. Erst wenn im Herbst die Temperaturen fallen, dann lässt auch das Fieber nach. Und wer einmal infiziert ist, wird es meist nicht mehr los.

Aber jetzt mal im Ernst. Pilze sind ein faszinierendes Thema, wenn man über den klassischen küchenmykologischen Dreiklang (Steinpilz, Pfifferling, Rotkappe) hinaus blickt. Nicht nur die Formenvielfalt ist beeindruckend, auch was die kleinen Chemiefabriken an Düften produzieren, die beispielsweise von der Fischsemmel (Milch-Brätling) bis zum getrockneten Apfel (Apfel-Täubling) reichen, ist faszinierend.

Auch die Inhaltsstoffe haben es in sich. Hinlänglich bekannt ist, dass eine entsprechende Dosis Knollenblätterpilze dem menschlichen Leben ein abruptes und wohl auch schmerzhaftes Ende bereitet. Dass aber bei manchen Pilzen das Ableben erst nach mehrmaligem Genuss eintreten kann, wissen viele nicht. Einer dieser Pilze ist der in früheren Zeiten regelmäßig verzehrte Kahle Krempling. Das in ihm enthaltene Allergen führt im Blut zu einer Antikörperbildung, in deren Folge die roten Blutkörperchen aufgelöst werden, was im schlimmsten Fall zum Tode führen kann.

Und jetzt kommt die gute Nachricht. Es gibt auch Pilze, die der Gesundheit besonders förderlich sind. Einer davon ist der Schopf-Tintling. Dieser nur im rein weißen Zustand genießbare und durchaus schmackhafte Pilz senkt den Blutzuckerspiegel, wirkt entzündungshemmend und den diabetischen Herzkreislauferkrankungen entgegen.

Eine das Immunsystem stärkende, krebshemmende, blutdruck-, blutzucker- und cholesterinsenkende Wirkung wird dem Samtfuß-Rübling (Bild oben) nachgesagt. Er wächst im Winter (!) bevorzugt an Weiden und Erlen und ist in der kalten Jahreszeit eine schmackhafte Bereicherung unseres Speisezettels.

Es lohnt sich also tiefer in die Welt der Pilze einzutauchen. Allerdings sollte man beim Sammeln unbedingt die folgenden Regeln (Quelle: Pilze – Karin Montag (Kosmos kompakt) 2000) beachten, um sich selbst und der Natur nicht zu schaden.

  1. Seien Sie kein „Kindermörder“. Noch nicht völlig entwickelte Pilze sind extrem leicht zu verwechseln und haben schon fatale Vergiftungen verursacht. Darüber hinaus wird dem Pilz die Möglichkeit der Sporenverbreitung genommen.
  2. Tragen Sie keine madigen Pilze nach Hause. Sie können und werden sie doch nicht verwerten, und an ihrem Standort können sie ihre Aufgabe der Sporenverbreitung noch erfüllen.
  3. Beschädigen Sie den Waldboden nicht, hinterlassen Sie keine Spur der Zerstörung.
  4. Verzichten Sie auf die Ernte einzelner Fruchtkörper. Lassen Sie immer etwas übrig, um einer neuen Pilzgeneration eine Chance zu geben.
  5. Tragen Sie die Pilze im luftigen Korb nach Hause und nicht in einer Plastiktüte. Nicht ausreichend belüftet (Plastik-Tüte) wandelt sich Pilz-Eiweiß ähnlich dem Hackfleisch schnell zu schädlichen Substanzen um, die dann vergleichbar einer ernsten Fleischvergiftung wirken. Die daraus folgenden Erkrankungen können bei geschwächtem Gesundheitszustand lebensgefährlich werden.  Im Korb werden die Pilze nicht nur optimal aufbewahrt, sondern haben sogar unterwegs noch die Möglichkeit, ihre Sporen auszustreuen.
  6. Sammeln Sie nur so viel, wie Sie auch verzehren können. Nirgendwo steht geschrieben, dass Sie alles aufsammeln müssen, obwohl Sie nur die Hälfte aufessen können. Eine vernünftige Vorratshaltung unterscheidet den kultivierten Pilzfreund vom „nimmersatten Triebsammler“
  7. Entsorgen Sie die Pilzreste möglichst in die Natur. (Wiese hinter dem Haus etc.)  Dort haben sie, im Unterschied zur Müll-Deponie die Möglichkeit, neue Pilze zu „gebären“.
  8. Lassen Sie etwas übrig. Ein anderer Pilzsammler ist sicher froh darüber, und möglicherweise schätzt er aus mannigfachen Gründen ganz andere Arten als Sie.
  9. Tragen Sie bewusst zur Erhaltung der Arten bei. Respektieren Sie die Rote Liste.
  10. Ob Sie Pilze abschneiden, heraushebeln oder herausdrehen, ist zweitrangig. Solange Sie das eigentliche Pilzgeflecht, das Myzel, nicht beschädigen, ist die eine Methode so gut wie die andere. Wenn ein Pilz aber erst noch bestimmt werden muss, ist es wichtig, dass die Stielbasis einschließlich eventuell vorhandener Hüllreste vorliegt.