Der Neue Tag, 29.04.2015
Friedenfels (bsc). Verein „Kulturlandschaft südlicher Steinwald“ will Nest auf hohem Kamin schaffen – Infostellen-Pläne diskutiert
Verein „Kulturlandschaft südlicher Steinwald“ will Nest auf hohem Kamin schaffen – Infostellen-Pläne diskutiert
Auf dem großen Kamin der Schlossbrauerei plant der Verein „Kulturlandschaft südlicher Steinwald“ den Aufbau eines Storchennestes. Zweiter Vorsitzender Robert Mertl stellte bei der jüngsten Zusammenkunft die Planungen vor. Bild: bsc
Der Verein „Kulturlandschaft südlicher Steinwald“ hat heuer wieder viel vor. Im Mittelpunkt des Monatstreffens stand die Detailplanung der künftigen Infostelle „Grenzmühle“ des Naturparks Steinwald. Nachdem nun die Baugenehmigung vorliegt, diskutierten Vorsitzender Matthias Schlicht und sein Stellvertreter Robert Mertl mit den Mitgliedern besonders über die Umsetzung.
Noch zu entscheiden ist über das Material für die Außenhaut, die Bodenbeläge und den Raumbedarf für die Nachzuchtstation für die Fluss-perlmuschel im Funktionsgebäude. Wenn diese Kosten genau ermittelt sind, gilt es Fördermittel zu beantragen. Schlicht und Mertl freute dabei die enge Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des Naturparks, Geschäftsführer Ernst Tippmann und Vorsitzendem Eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg.
Umsetzen und zählen
Voll im Gange sei derzeit die Amphibienwanderung entlang des Schutzzauns an der Staatsstraße von Friedenfels nach Poppenreuth, informierte Matthias Schlicht. Sein Dank galt Robert Mertl und Dr. Siegfried Steinkohl, die täglich zweimal die unfreiwillige Gefangenschaft der Tiere in den insgesamt elf Eimern entlang des Zauns beenden. „Beim Aussetzen im gegenüberliegenden Griesweiher werden die Tiere registriert und gezählt.“ Da sich die Leiteinrichtungen bewährt habeen, prüft der Verein „Kulturlandschaft südlicher Steinwald“, ob nächstes Jahr an weiteren Straßen im Naturparkgebiet Schutzzäune während der kurzen Zeit der Amphibienwanderung aufgestellt werden sollen, informierte Matthias Schlicht.
Geprüft wurde der Aufbau eines Storchennestes auf dem großen Schlot der Schlossbrauerei. Robert Mertl: „Auf dem Verwaltungsgebäude der Friedenfelser Betriebe ist zwar eine Nesthilfe vorhanden. Sie wird aber nicht angenommen. Es wurden immer wieder Störche bei ihrer Rast auf dem benachbarten höheren Kamin gesichtet.“ Da dieser große Kamin nur noch selten in Betrieb sei, könnte hier ein Horst geschaffen werden, so der zweite Vorsitzende. Der Abstand des Nestes vom Kamin muss das Eineinhalbfache der Nestgröße betragen und unterseitig mit einer festen Platte versehen sein, wusste Robert Mertl. „Auf der Platte kann dann das eigentliche Nest mit Ästen, Gras, Moos und Heu ausgeformt werden.“ Derzeit sei der Verein mit der Schlossbrauerei in Verbindung, um die Maße und Größe eines zukünftigen Nestes zu ermitteln, so Mertl.