Schutz für Molch und Orchidee

Der Neue Tag, 03.03.2015

Friedenfels. (bsc) Mit einer guten Nachricht begann die Versammlung: Die Baugenehmigung für die vierte Infostelle im Naturpark Steinwald ist eingetroffen.

Die Planungen dafür sowie die Schutzmaßnahmen für zahlreiche heimische Pflanzen und Tiere prägten die Arbeit des Vereins Kulturlandschaft Südlicher Steinwald. Bei der Jahreshauptversammlung in der „Schloßschänke“ ließen Vorsitzender Matthias Schlicht und sein Stellvertreter Robert Mertl das umfangreiche Programm Revue passieren. Schlicht dankte besonders Schriftführerin Anja Hautmann für die umfangreichen Vorarbeiten und die Erstellung der Baugenehmigungsunterlagen für die neue Infostelle. Nun gehe es an die Detailplanung. Bei einer Zusammenkunft in den nächsten sechs Wochen soll mit den Mitgliedern die baldmögliche Umsetzung der Baumaßnahme an der Grenzmühle erörtert werden.

2000 Amphibien gerettet
Auf sich aufmerksam machte der Verein unter anderem, als Mitglieder auf der Staatsstraße von Friedenfels nach Poppenreuth mehr als 2000 Amphibien sicher über die Straße brachten. Matthias Schlicht dankte speziell Robert Mertl, der mehrere Wochen lang zweimal täglich vor Ort war und die unfreiwillige Gefangenschaft der Tiere in den insgesamt elf Eimern entlang des installierten Schutzzauns beendete. Beim Aussetzen im gegenüberliegenden Griesweiher wurden die Tiere genau registriert. Es waren 1947 Erdkröten, 20 Grasfrösche, 62 Bergmolche und 81 Teichmolche. Viel Arbeit kostete auch der Bau von künstlichen Brutröhren für den Eisvogel in einem Steilhang bei der Grenzmühle. Da am Grenzbach die für eine Anlage von natürlichen Nistmöglichkeiten erforderlichen Abbruchwände weitgehend fehlten, wurde so eine dauerhafte Ansiedelung des „fliegenden Edelsteins“ gefördert, meinte Vorsitzender Matthias Schlicht.

Nach dem Umbau der ehemaligen Forellenteichanlage und der Besetzung mit Kleinfischen stellten sich ferner der Schwarzstorch, Fischreiher und auch der Eisvogel auf der Suche nach Nahrung ein.

Für Flussperlmuschel
2014 stand auch wieder eine künstliche Infizierung von Bachforellen mit Muschellarven im Grenzbach bei der Grenzmühle auf dem Programm. Die Regierung der Oberpfalz unterstützt die Arbeiten zur Verbesserung der Gewässerqualität und die Bemühungen um den Erhalt der Flussperlmuschel. Bereits zum zweiten Mal übernahm der Verein im Herbst die Pflege der Orchideenwiese bei der Lochermühle, fuhr Matthias Schlicht fort. Da nicht die gesamte Fläche maschinell bearbeitet werden konnte, war Handarbeit angesagt. Teilweise guten Anklang fanden die sporadischen Monatstreffen. Vor allem Exkursionen wie die Suche nach seltenen Pilzen im Steinwald mit anschließender Verkostung erfreuten nicht nur die Mitglieder, hob Robert Mertl hervor.