Lebensretter für Frösche und Co.

Der Neue Tag, 08.04.2014

Friedenfels. (bsc) Es sind nur 150 Meter, aber jeder einzelne rettet künfig auf der legendären Bergrennstrecke zwischen Friedenfels und Poppenreuth hunderte Amphibien vor dem sicheren Tod. Alljährlich kommt es zwischen März und April zu einem Massensterben von Molchen, Kröten und Fröschen, wenn diese bei der Wanderung zu ihren Laichgewässern Straßen überqueren müssen.

Einer Marktredwitzerin war die Wanderung der Amphibien vom Heinbach zum gegenüberliegenden Griesweiher aufgefallen. Dies schilderte sie dem 2. Vorsitzenden des Vereins KulturLandschaft südlicher Steinwald e.V., Robert Mertl aus Friedenfels. Der Landschaftsarchitekt bemühte sich nach einer Besichtigung des „Tatorts“ umgehend um eine geeignete Maßnahme und fand mit Johann Baumer vom Staatlichen Bauamt Amberg-Sulzbach und Rainer Hutterer von der Straßenmeisterei Tirschenreuth sofortige Unterstützung.

Da Straßenmeistereien Amphibienleiteinrichtungen vorhalten, war die Umsetzung vor Ort rasch erledigt. Rainer Hutterer errichtete mit einigen Helfern an einem halben Arbeitstag den Schutzzaun. Die Tiere werden zu elf eingegrabenen Eimern geleitet. Dort werden sie eingesammelt, auf die andere Straßenseite gebracht und am Laichgewässer wieder freigelassen. Die Kontrolle der Einrichtung und die Auflistung der gefangenen Tiere am frühen Morgen und späten Abend teilen sich Robert Mertl und Josef Schmidt vom Verein KulturLandschaft südlicher Steinwald. Allein der Donnerstag war rekordverdächtig. „119 Tiere haben wir aus den Eimern geholt und über die Straße getragen“, sagte Robert Mertl.

Eine stationäre Schutzeinrichtung ist dort nicht möglich, weil hier Durchlässe mindestens 1,80 Meter unter der Straße notwendig gewesen wären. Bei dieser Tiefe wäre der Griesweiher ausgelaufen.

Ein Dankeschön sagte auch der Vorsitzende des Naturparks Steinwald, Eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg. Der Naturschützer dankte für die rasche Umsetzung der Maßnahme dem Staatlichen Bauamt Amberg-Sulzbach, vor allem aber den ehrenamtlichen Helfern.